Samstag, 25. Februar 2012

Tag 166 - Neue Energie!

Schade, dass ich keine Frau bin. Wenn ich eine wäre, könnte ich ein kürzlich im Internet beworbenes Gesundheitswochenende "voller Spaß und Herzlichkeit" (Herren ist der Zutritt verboten) buchen. Ich würde dann womöglich endlich mal "innehalten" und lernen, wie ich "durch das Aussschöpfen" meines Potentials "gesünder und ausgeglichener den Alltag" bewältige. Ach ja, und selbstredend möchte auch ich "mehr Energie".

Im Moment wäre mir vor allem Energie aus unseren Erdwärmekabeln lieb. Aber eben diese gucken ja nur aus dem Boden vor dem Haus. Dank der Insolvenz unseres Bauträgers werden wir ca. 2000 Euro dafür zahlen, dass sie auch ins Haus kommen. Super! Dazu dann noch eine vierstellige Summe für die Sanierung des mangelhaft angebrachten Wärmedämmverbundsystems (nette Kreuzfugen, teilweise kein Kleber hinter den Platten, und aus den Ritzen, die nicht mit Bauschaum veredelt wurden, sickert zum Teil Wasser), eine fünfstellige für den Außenputz, eine hohe vierstellige für die Sanitärarbeiten, 1500 Euro für die fehlenden Absturzsicherungen, 700 Euro für die noch nicht montierten Fallrohre, alleine das Angebot für unsere Innentüren beläuft sich auf 6445 Euro - und das Baustellen-Gerüst müssen wir selbst weiter mieten.

Unsere Klinker-Schmutzleiste können wir ohnehin vergessen, weil der Rohbauer, der sie anbringen wollte, leider an den Bauten gegenüber die Arbeit eingestellt hat. Und wer weiß, ob er noch einmal wiederkommt. Statt Klinker kommt jetzt unten an den Putz die RAL-Farbe 7016, sprich: Anthrazit, passend zu den Fenstern. Immerhin bleibt uns ein Klinker-Stein-Muster (Modell Altberlin von Hagemeister). Wir werden ihm einen Ehrenplatz in der Vitrine einräumen. Von Steinen soll schließlich auch positive Energie ausgehen.

Unser Minus ist sicher nicht mit dem anderer Bauherren zu vergleichen, aber es wird auf jeden Fall ganz locker fünfstellig. Mal im Ernst, eigentlich braucht man ja gar kein Gesundheits-Wochenende, um Energie zu tanken. So eine handelsübliche Insolvenz setzt schon mehr als genug Energie frei. Inzwischen haben wir (fast) alle Planungs-Baustellen abgearbeitet, die meisten Gewerke sind vergeben, die Firma Fußbodentechnik Raatz aus Dortmund hat einen Teil der Böden (sensationell gut) gelegt - wie man sieht:


Die Firma Lagoda hat die Garagen-Dachdeckerarbeiten vorangetrieben, heute haben wir außerdem den ersten Anstrich der Dachunterstände abgeschlossen (Dank an Nachbar Alex fürs Helfen!) und innen ist unser Maler so gut wie fertig. Das Bild unten zeigt die Wand zwischen Wohnzimmer und Küche. Die Doppelflügelschiebetür fehlt noch. An den langen Teil der Wand stellen wir übrigens unser altes, weißes Büffet. Mit einer Ausnahme werden die Wände ansonsten weiß.


Nach der Bestandsaufnahme am Montag mit dem Sachverständigen wird auch unser Elektriker die Arbeit wieder aufnehmen. Nur in Sachen Sanitär und Innentüren müssen wir nochmal den Taschenrechner anschalten und eine Entscheidung treffen. In diesem Fall wird Dank der Insolvenz weniger wohl leider mehr sein müssen.
P.S.: Der von der Firma Nienaber beauftragte Architekt hat uns in der vergangenen Woche mit der netten Bemerkung, wir würden uns andernfalls strafbar machen, verboten, seine Planungsleistungen für unser Haus weiter zu nutzen. Mal abgesehen davon, dass wir sie nicht mehr benötigen und die entsprechenden Zeichnungen von unserer Homepage verbannt haben, schreibe ich an dieser Stelle lieber nicht, was mir spontan zu seinem Schreiben einfällt und wonach mir gerade der Sinn steht. Sonst würde ich mich nämlich in der Tat strafbar machen...

3 Kommentare:

  1. Es wird einem ganz anders, wenn man liest dass Ihr nochmal so tief in die Tasche greifen müsst obwohl ihr so kurz vor dem Abschluss wart.
    Will gar nicht so richtig dran denken was dann auf uns alles noch so zukommt, bei uns wurde gerade mal mit dem Klinker begonnen.
    Auch interessant zu sehen, dass unser Geld dann wahrscheinlich "hoch energetisch" auf Sylt angelegt wurde.

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  2. Hallo Janina und Sascha,
    vielen Dank für das Bautagebuch. Ich habe es mit viel Interesse verfolgt. Ich war sehr bestürzt, wie ich gelesen habe, dass ihr von einer Insolvenz betroffen seit. Ihr habt mein ganzes Mitgefühl. Auch wenn es kein finanzieller Trost ist, so habt ihr meine moralische Unterstützung.
    Ich drücke Euch weiterhin die Daumen, dass ihr bald wieder Freude an euer Haus habt.

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  3. Hallo liebe "Neu"nachbarn!

    Wir haben im ersten Bauabschnitt gebaut und auch viel (sehr viel) Ärger gehabt. Dies ist jetzt kein wirklicher Trost, aber es gibt immer einen Weg und am Ende wird alles gut. Man kann sich sogar irgendwann auf das Haus freuen.

    Wir wünschen Euch ganz viel Kraft und Mut. Ihr schafft das.

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Das Baugebiet Altenbruch

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Der Pfeil zeigt unser Grundstück im Nordwesten mit Südausrichtung.